Die Pianistin Sie scheut die Menschen dennoch gibt sie sich ihnen ganz Vereint mit dem Publikum entsteht ein Tanz Schreitet nach vorn zum geliebten Flügel Ein Blick streift scheu die Menge Begibt sich niemals in ihre Fänge Setzt sich an den vertrauten Platz Ein kurzes Innehalten schärft jeden Sinn Die Verschmelzung gelingt nur mit geneigtem Kinn Wartet auf das feine Zeichen Der erste Ton führt tief hinein Ein Farbenspiel stimmt sie weiter ein Jeder Klang bringt eine eigene Farbe hervor Hell und Dunkel gehen in einander über Rot Blau Grün erzeugen in ihr ein Fieber So dankbar ist sie für diese Erfüllung Adagio ist für sie nur ein Wort Die Sinne führen sie an einen geheimen Ort
Für das Publikum ist sie deutlich zu sehen
Im Innern versinkt sie vollkommen
Farbtönewelten sind nunmehr verschwommen
Ihre Arme greifen kräftig zu
Führen die Finger über die Tasten
Mal schnell und dann wieder ohne Hasten
Vollendung lebt in ihr
Der Klang durchdringt den Raum
Sie lässt ihn los wie einen Traum
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